Immobilienkauf und auch die Vermietung einer Wohnung oder eines Hauses sind Vertrauenssache. Als Hauseigentümer oder Vermieter eines Hauses oder einer Wohnung muss man einen gewissen Vertrauensvorschuss eingehen, denn man weiß nicht wie der mögliche zukünftige Mieter wirklich ist. Hier sollte man als Vermieter auf seine eigene Menschenkenntnis bauen, ein Immobilienmakler kann hier nicht wirklich helfen. Ein Makler kann für den Vermieter lediglich eine gewisse Vorauswahl an potenziellen Mietern bereitstellen. Die wichtigsten Kriterien für einen guten Mieter der Immobilien sind zwar leicht zu definieren, aber in der Praxis schwer zu erkennen, und im Endeffekt nur vage zu beurteilen.
Als Vermieter sucht man seriöse Mieter
Niemand kann es einem Verkäufer oder auch Vermieter verdenken, wenn er sich den idealen Mieter wünscht. Was ist aber der ideale Mieter aus Sicht des Immobilieneigentümers? Hier geht es natürlich erst einmal darum, dass der Mieter regelmäßig und vollständig seine Mietraten bezahlt. Weiterhin wünscht man sich als Vermieter natürlich auch, dass der Mieter möglichst nichts kaputt macht und auch nicht ungefragt Änderungen am Eigentum vornimmt. Zudem sollte der Mieter auch nicht ständig Lärm machen, sodass einen die Polizei immer wieder kontaktiert. Idealerweise harmonieren die Mieter auch mit den anderen Mietern und machen viel selber, ohne wegen eines Nagels den Eigentümer zu behelligen.
Der Vermieter sollte sich nur im Klaren sein, dass auch eine Schufa-Auskunft oder ein Einkommensnachweis keine Garantie bieten, dass der Mieter solvent ist und das auch bleibt. Hier wird gerne dem Irrglauben aufgesessen, dass ein festangestellter Mieter immer zahlen kann und ein selbstständiger eine unsichere Entscheidung ist. Wer einen langfristigen Mieter sucht, der schaut meist auch auf den Familienstand, gelten doch verheiratete Paare mit Kindern als sichere Kandidaten. Die hohen Scheidungsraten können hier aber auch eines Besseren belehren.
Als Mieter wünscht man sich einen toleranten Vermieter
Als Mieter möchte man sich in den vier Wänden wohlfühlen, ohne befürchten zu müssen, dass der Vermieter dauernd auf der Matte steht und Kontrollbesuche, unter fadenscheinigen Gründen, durchführt. Oder ihm gleich wieder wegen Eigenbedarf kündigt. Man möchte möglichst wenige Nebenkosten, keine Maklergebühren und eine kleine Kaution zahlen. Man sollte sich als Mieter keinesfalls als Bittsteller sehen, auch wenn das in manchen Regionen fast den Anschein haben könnte, weil es so viele Bewerber für ein Objekt gibt. Man hat auch das Recht auf „Abwohnen“ der Immobilien, denn man zahlt ja auch eine Benutzugsgebühr. Das bedeutet natürlich nicht mutwilliges Zerstören fremden Eigentums, sondern bedeutet, dass man auch nach einigen Jahren „Wegespuren“ auf dem Parkett sehen wird.
Wer als Mieter auch ein einem langfristigen Mietverhältnis interessiert ist, der sollte sich erkundigen ob es Befristungen gibt, beispielsweise dergestalt, dass die Kinder des Vermieters möglicherweise in wenigen Jahren selbst einziehen möchten. Makler haben natürlich auch ihre Berechtigung, aber die Kosten der Leistung sollten von dem getragen werden, der die Leistung in Anspruch nimmt. Leider wird das in der Praxis oft anders gehandhabt, nämlich, dass der zukünftige Mieter die Maklergebühren tragen soll, wenn der Vermieter den Service in Anspruch nimmt. Hier sollte man darüber reden, denn die Kosten wurden durch den Vermieter verursacht.
Der Vermieter sollte sich immer sein eigenes Urteil über den Mieter bilden
Wichtig ist, dass man sich den Vermieter, bzw. umgekehrt den Mieter selbst ansieht. Es ist sicherlich schon so manch ein guter Mieter von vornherein ausgeschlossen worden, weil er auf dem Fragebogen nicht den gängigen Anforderungen entspricht, die vom Vermieter, bzw. Makler festgelegt wurden. Der Vermieter möchte im Vorfeld die Rahmenbedingungen schaffen und aussortieren lassen. Auf lange Sicht gesehen ist jedoch der menschliche Kontakt wichtiger und dass man sich den Menschen persönlich ansieht. Das macht so manch ein Formular überflüssig, denn es kann der „beste“ Mieter, laut Fragebogen, gar nicht mit dem Vermieter harmonieren.
Der Vermieter sollte auch Kontakt mit dem Vorvermieter aufnehmen
Es ist besser sich als Mieter Referenzen von der letzten Mietsache geben zu lassen, denn das hat mehr Aussagekraft. Umgekehrt ist es sinnvoll sich, nach Rücksprache mit dem Anwärter, mit dem Vorvermieter zu unterhalten, nach Problemen zu fragen oder sich bestätigen zu lassen, dass der Mieter nie ein säumiger Zahler war. Diese Auswahl kann ein Makler nur sehr beschränkt übernehmen, da es hier meist nur um Zahlen und Fakten geht und nicht darum, ob der Mieter zum Vermieter passt. Man sollte sich lieber die Zeit nehmen selbst zu suchen, denn so kann man wirklich ausschließen was nicht passt und was denkbar ist.