Zu Zeiten einer Steffi Graf, eines Boris Becker oder Michael Stich, oder auch des erfolgreichen deutschen Tennis-Davis-Cup-Teams um Teamchef Niki Pilic, war der Tennis Sport in Deutschland ein Zuschauermagnet, im öffentlichen Interesse, und sehr viele Menschen konnten sich mit dem weißen Sport identifizieren. Wie es aber in der Natur des Menschen liegt, stumpft man im Laufe der Zeit mit den vielen Tenniserfolgen ab, und nimmt weitere tolle Leistungen deutscher Tennisspieler und Tennisspielerinnen, wie zum Beispiel Rainer Schüttler, Tommy Haas, Angélique Kerber, Andrea Petkovic oder Sabine Lisicki, schon gar nicht mehr richtig wahr.
Die Tenniserfolge der Vergangenheit überschatten aktuelle deutsche Erfolge
Zwar gibt es in der Gegenwart nicht mehr die absolut großen Erfolge deutscher Tennisspieler, wie es zu Zeiten eines Boris Becker oder einer Steffi Graf der Fall war, aber dennoch werden auch aktuell noch tolle Leistungen deutscher Tennisspieler erzielt. Trotzdem werden diese aber nicht mehr so wahrgenommen wie früher. Ein Grund dafür ist sicherlich das gesunkene Interesse der Medien am Tennissport in Deutschland. Die Fernsehübertragungszeiten sind drastisch gesunken, und die wahren Tennisfans von heutzutage haben es schwer ein Wimbledonfinale live im Fersehen ansehen zu können.
Weitere Auswirkungen des gesunkenen Tennisinteresses
In der Zwischenzeit ist aber nicht nur das Interesse der Medien gesunken, sondern auch das Freizeit- und Sportangebot an richtigen Alternativen zum Tennis gestiegen. Die Folge ist, dass die Kinder und Jugendlichen viel mehr Möglichkeiten haben ihre Freizeit zu gestalten, und immer weniger den Tennissport schätzen lernen und ihm treu bleiben. Dies bekommen vor allem die vielen Tennisvereine angesichts stagnierender bzw. rückläufiger Mitgliederzahlen zu spüren.
Wie wird die Zukunft des deutschen Tennis aussehen?
Natürlich kann diese Frage niemand mit Sicherheit beantworten, denn mit einem neuen deutschen Tennis-Wunderkind würde auch sofort die Identifikation mit dem Tennis, die Motivation vieler Menschen Tennisspielen zu wollen, enorm steigen. Solange aber keine neuer Tennisboom in Sichtweite ist, werden es vor allem die Tennisvereine schwer haben ihre Platzkapazitäten auszulasten, und die benötigten Mitgliedsbeiträge einzunehmen. Die jetzigen Tennisspieler, die durch den damaligen Tennisboom das Tennisspielen begonnen und gelernt haben, werden immer älter, und leiden sicher auch unter einer immer geringer werdenden Konkurrenz.
Die deutschen Tennisfans müssen über den „Tellerrand“ hinaussehen
Was bleiben wird, ist sicherlich der Blick der Tennisfans „über den Tellerrand“ zu den aktuellen Weltklassespielern, wie zum Beispiel Roger Federer, Novak Djokovic, Rafael Nadal, oder eine Maria Sharpova, die derzeit den weißen Sport zelebrieren und dominieren. Auch ohne deutsche Tennisbeteiligung in den vielen Endspielen der großen Tennis- und Grand Slam-Turniere können sich alle Tennisfans auch passiv am Weltklassetennis, zum Beispiel durch eine Live Wette am „Weißen Sport“ beteiligen. Auch hierbei ist eine tennisspezifische Leistung, wie Tennis-Sachverstand, Insiderwissen, aber auch eine Portion Glück, gefragt. Vielleicht beteiligt sich ja in naher Zukunft auch wieder ein deutscher Tennisspieler aktiv an einem Wimbledonfinale …