Es ist oft gar nicht so leicht bei kleineren Kindern zu erkennen, ob eine Sehschwäche vorliegt. Meist können Kinder eine Sehschwäche sehr gut kompensieren, so dass auch aufmerksame Eltern nicht sofort bemerken, dass das Kind nicht gut sieht. Oft wird das erst in der Schule bemerkt, oder aber gar nicht. Wenn ein Kind weitsichtig ist, sieht es die Texte auf der Schultafel beispielsweise gut, tut sich aber schwer im Straßenverkehr Entfernungen von Fahrzeugen einzuschätzen oder stolpert oft über nahe gelegene Objekte, wie etwa Türschwellen, was man dann als Schusseligkeit abtun könnte. Nicht immer zeigt sich so eine Schwäche durch Schielen der Augen.
Oft ist es gar nicht einfach eine Sehschwäche bei Kindern zu erkennen
Die Sehschwäche kann sich als Kurzsichtigkeit, oder auch bei Kindern häufig in Weitsichtigkeit äußern. Hierbei kann es sein, dass es sich um eine angeborene oder auch „gewachsene“ Hornhautverkrümmung handelt. Bei Kindern kann sich so eine Verkrümmung noch auswachsen, beim Erwachsenen ist das nicht mehr möglich.
Beim Kinderarzt werden bei den einzelnen Untersuchungen auch Sehtests gemacht. Was aber noch wichtiger ist, als der klassische Sehtest an einer Tafel, ist die Plusoptix-Messung der Augen. Das ist eine ganz einfache und harmlose Messung mit einem Spezialgerät, das misst inwieweit die Augen voneinander abweichen was die Sehkraft betrifft. Hierzu muss das Kind nur kurz in ein Gerät schauen, das ein „Gesicht“ hat und der Laser misst die mögliche Diskrepanz der Augen. Sollte hier ein deutlicher Unterschied sein, erfolgt die Überweisung an einen Kinderaugenarzt. Je nach Krankenkasse muss man 20,00 Euro für die Infrarotfotoskiaskopie einschließlich Blicksymmetriemessung und Pupillometrie aus eigener Tasche bezahlen.
Welche Ergebnisse sind bei einem Screening möglich?
Das Screeningergebnis kann nun unauffällig sein, hinsichtlich folgender Kriterien: Anisometropie, Astigmatismus, Hyperopie, Myopie, Hornhautreflexe und Anisokorie. Wenn es in einem Punkt auffällig ist, sollte man einen Termin beim Augenarzt machen.
Manchmal zeigt sich eine Sehschwäche, bei der die Augen stark unterschiedlich sind, auch in vermindertem räumlichen Sehen. Hier geben Tests Aufschluss, bei denen man 3-D-Abbildungen erkennen muss. Wenn die Augen sehr unterschiedlich in der Sehkraft sind, dann werden diese räumlichen Objekte nicht als solche wahrgenommen.
Das Auge abkleben kann helfen, das schwächere Auge zu schulen
Der Augenarzt wird bei der Untersuchung die Augen „weittropfen“, sodass er durch die Pupille genauer den Augenhintergrund sehen kann. Hier sollte man, wenn möglich einen Tag wählen, der nicht so hell ist, denn das Kind ist auch Stunden später noch sehr lichtempfindlich, da die Pupillen lange geweitet sind. Es ist ratsam eine Sonnenbrille und eine Schirmmütze dabei zu haben. Bei Kindern dauert diese Pupillenerweiterung auch länger als bei Erwachsenen.
Neben einer Brille zur Korrektur, kann es sein, dass das Abkleben des stärkeren Auges empfohlen wird um das schwächere zu stärken. Hierzu gibt es mittlerweile schöne kindgerechte Augenpflaster in verschiedenen Größen und Designs. Somit tragen die Kinder die Augenklappe meist problemlos und oft sogar stolz. Wichtig ist, wie beim Tragen der Brille, die Konsequenz, denn nur so kann die Behandlung Wirkung haben.
Die Brille selbst sollte Kunststoffgläser haben, ein biegsames Gestell haben und die Gläser sollten nicht zu schmal sein, sodass das Kind nicht „drüberschielen“ kann. Wichtig ist aber auch, dass dem Kind die Brille gefällt, denn sonst kommt es sicherlich zu „Kämpfen“, wenn diese getragen werden soll. Heutzutage gibt es schöne Modelle für Jungen und Mädchen, die nichts mehr mit den dicken Hornbrillen von einst gemeinsam haben.
Regelmäßig die Sehfähigkeit der Kinder beim Augenarzt kontrollieren lassen
Man sollte nun regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt machen lassen, denn bei Kindern ändern sich die Augen ständig, bedingt durch das Wachstum. Es kann sogar sein, dass die Brille irgendwann gar nicht mehr nötig ist, deshalb ist hier Konsequenz im Tragen sehr wichtig!
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