Giersch – das oftmals unterschätzte Gartenkraut

Copyright: Giersch: Des einen Gärtners Freud’, des anderen Leid’
Copyright: Giersch: Des einen Gärtners Freud’, des anderen Leid’
Giersch? Nie gehört. Dies oder ähnliches hört man häufig, wenn man Menschen auf das erklärte Unkraut anspricht, das fast überall wächst. Von dem aber die wenigsten wissen, dass es richtig zubereitet eine extrem nahrhafte Delikatesse ist. Gerne helfen wir mit ein paar relevanten Fakten nach und verhelfen dem vermeintlichen Unkraut zu neuer Reputation.




Heißfuß, Ziegenfuß, Wiesen- oder Erdholler – so nennt der Volksmund auch den altbewährten Giersch. Hat er sich einmal im Garten angesiedelt, ist’s vorüber. Da ist er und da bleibt er, hartnäckig und ohne Chance ihn wieder loszuwerden. Sein unterirdisches Wurzelwerk breitet sich einfach kontinuierlich aus. Manche Gärtner sehen Ihn deshalb als lästiges Unkraut, aber nur, weil sie die Power dieses eigentlichen Heilkrauts noch nicht verstanden haben. Giersch ist wiedermal ein Segen unserer Natur. Bei wem es wächst, der sollte sich glücklich schätzen.

Giersch identifizieren

Wie bei vielen anderen (Un-)Kräutern in unseren Gärten, besteht auch beim Giersch eine tückische Verwechslungsgefahr. Er ähnelt dem giftigen Kälberkopf und geflecktem Schierling sowie der Hundspetersilie. Der Doldenblütler lässt sich jedoch relativ einfach von all diesen abgrenzen. Merke: „Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei“, denn der Stängel des Gierschs ist dreieckig. Bei genauer Betrachtung sind drei Kanten zu erkennen, die auch zu erfühlen sind. Und dann hat er eben drei mal drei Blätter.

Giersch als leckere Gesundheitsbombe

Giersch ist sehr vielseitig in seinem Einsatz, denn er ist wunderbar schmackhaft. Roh kann mit ihm Petersilie ersetzt werden, im Geschmack sowie im Geruch. Junge Blätter dienen allerdings auch als toller Salat. Gekocht erinnert der Giersch wiederum an den kräftigen Geschmack von Spinat. Begeisterte Gärtner verarbeiten ihn außerdem gerne zu Smoothies oder Pesto. Und als Tee lässt er sich ebenfalls zubereiten. Das alles ist nicht nur besonders lecker, sondern auch wohltuend für die Gesundheit. Giersch strotzt nur so vor Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders beeindruckend ist, dass er etwa vier mal so viel Vitamin C besitzt wie eine Zitrone. Also eine wahre Gesundheitsbombe, dieser Giersch! Dies schätzten auch schon Generationen vor uns. Sie setzten das ebenfalls sogenannte Zipperleinskraut gegen Rheuma und Gicht ein. Außerdem hilft das enthaltene Kalium bei einer Blasenentzündung oder -reizung. Giersch also – ein Heilkraut, das definitiv mehr Beachtung verdient hat.

Giersch anbauen mit Beetbewässerung

Klar ist, wer einmal Giersch probiert hat, der möchte ihn immer wieder. Also lohnt sich definitiv auch der reguläre Anbau im Beet als Gemüse, vor allem für die, die nicht mit seinem Wildwuchs gesegnet sind. Hier ist er geschützt vor Tieren, sodass er „sauber“ bleibt und darf sich innerhalb dieses Beetes wie wild ausbreiten. Es empfiehlt sich dann natürlich ein geschlossenes Beet oder sogar ein Hochbeet, sodass er gar nicht erst anfängt den ganzen Garten zu überwuchern. Und was gibt es da besseres als eine automatische Beetbewässerung, bei der sich der Gärtner um kein Gießen mehr kümmern muss. Gerade auch, bei den immer trockeneren Sommern.

Posted in: Garten

Published by Arnulf Müller-Delius

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