Heutzutage besinnen sich immer mehr Menschen wieder auf die Kraft der Natur und sammeln deshalb Heil- und Wildkräuter. Diese können getrocknet und als Tee aufgebrüht werden. Allerdings ist die Wirksamkeit bei der Aufbewahrung von Kräutern höher, wenn man diese als Tinkturen konserviert.
Warum sollte man eine Kräutertinktur herstellen?
Tinkturen, die man im Handel kaufen kann, sind meist teuer und bestehen zum großen Teil aus hochprozentigem Alkohol. Das macht diese Kräutertinkturen für Kinder und Erwachsene, die auf Alkohol verzichten möchten, ungeeignet.
Eine gute Alternative dazu stellen Essigtinkturen dar. Die Anwendung kann äußerlich oder innerlich erfolgen. Es ist gar nicht schwer, wenn man Tinkturen ohne Alkohol herstellen will.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, sei es in Zahncremes, zur Hautpflege oder als Hustensirup. Zudem können Kräutertinkturen als Grundlage für Hautcremes und Salben dienen. Durch das Herstellen mit Essig werden die wirksamen Inhaltsstoffe der Kräuter extrahiert und sind lange Zeit haltbar.
Essig gilt als Alkoholfrei, denn enthalten natürliche Essige einen minimalen Restalkohol von etwa 0,2 bis 1,5 %, das ist vergleichbar mit dem Alkoholanteil von Fruchtsaft.
Folgendes braucht man für die Herstellung einer Essigtinktur
Um eine selbst gemachte Heilkräuter Essigtinktur erstellen zu können benötigt man ein paar Dinge:
– 200 ml Essig. Hierbei ist ein milder Obstessig, Apfel- Trauben- oder Tafelessig am besten geeignet.
– 100 g frische oder 25 g getrocknete Wild- oder Gartenkräuter. Hier eignen sich Rotklee, Lavendel, Ringelblume oder andere spezifische Pflanzenblüten, Blätter oder Wurzeln.
– Kaffeefilter, Teefilter oder Mulltuch zum Abseihen.
– Pipetten- oder Tropfflaschen aus Braunglas zur lichtgeschützten Aufbewahrung.
Vorgehensweise zur Herstellung der Essigtinktur
Nachdem man nun alle Gegenstände und Zutaten parat hat, kann es losgehen:
– Das Glas oder die Flasche muss ausgekocht oder auf andere Weise desinfiziert werden.
– Apfelessig abmessen und abkochen.
– Je nach Kräutermenge und Glasgröße werden die Blätter, Blüten oder Wurzeln zerkleinert und in das Glas gegeben.
– Nun wird der wieder abgekühlte Essig über die Kräuter gegossen und das Glas, beziehungsweise die Flasche verschlossen. Dabei müssen die Kräuter vollständig vom Essig bedeckt sein.
– Der Sud wird nun an einem warmen Ort deponiert, der allerdings nicht der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Ausnahme ist hier eine Kräutertinktur mit Johanniskraut.
– Während des Ziehens, sollte man die Tinktur regelmäßig leicht schütteln. Nach etwa zwei Wochen, bei Blüten und Blättern und etwa vier Wochen bei Wurzeln, seiht man die Mischung zur Aufbewahrung in die dunkle Tropfflasche ab.
– Am längsten halten solche Essig-Kräutertinkturen, wenn sie dunkel und kühl gelagert werden.
Die Haltbarkeit richtet sich in der Hautsache nach der Haltbarkeit des verwendeten Essigs. Man kann aber von mindestens einem Jahr ausgehen. Bei optimaler Lagerung kann die Tinktur bis zu zwei Jahren wirksam bleiben.
Es lohnt sich also die Kraft der Natur für sich selbst zu entdecken und mit geringem Aufwand eine gute Alternative zu chemischen Mitteln herzustellen.