Um ein Auto im Straßenverkehr bewegen zu dürfen, muss es beim Straßenverkehrsamt angemeldet werden und versichert sein. Bei vielen Straßenverkehrsämtern ist ein persönliches Erscheinen nötig. Das kostet Zeit. Und außerdem ist es ein kostenintensiver, bürokratischer Akt. Die deutsche Versicherungswirtschaft hat bereits im Jahr 2008 dafür gesorgt, dass die elektronische Versicherungsbestätigung den Vorgang ein Stück weit vereinfacht. Was seitens der Bundesregierung geplant ist, um den Papierkrieg beim Behördengang zu vereinfachen, ist Gegenstand dieses Beitrags.
Erleichterungen bei der Kfz-Anmeldung durch die elektronische Versicherungsbestätigung (EVB)
Früher war die grüne Doppelkarte aus Papier unverzichtbarer Bestandteil der Unterlagen. Sie musste bei der Anmeldung eines Kfz vorgelegt werden. Stattdessen stellen Versicherungen nun einen Code aus, der aus sieben Stellen (Buchstaben und Zahlen) besteht. Das ist die sogenannte VB-Nummer, die die elektronische Versicherungsbestätigung beinhaltet. Gibt das Straßenverkehrsamt diese VB-Nummer in ihr System ein, erscheinen sofort die persönlichen Daten wie Name und Anschrift und die Autodaten des Kunden auf dem Bildschirm. Die EVB informiert die Behörde darüber, dass das anzumeldende Fahrzeug die gesetzlich vorgeschriebene Versicherung aufweist. Auf http://evbnummer.net/ wird ausführlich erklärt, was hinter der EVB steckt. Außerdem werden FAQs zur elektronischen Versicherungsbestätigung beantwortet.
Ausgestellt wird die EVB vom Gesamtverband der deutschen Versicherungsgesellschaft. Sie gibt unter https://www.gdv-dl.de/ über ihre Aktivitäten Auskunft. Jede VB- Nummer ist einzigartig und passt zu einem speziellen Versicherungsauftrag innerhalb einer Versicherung. Falls ein Kunde eine VB-Nummer nicht benutzt, verliert sie nach 18 Monaten ihre Gültigkeit. Eine VB Nummer ist nicht nur für Anmeldevorgänge nötig, sondern auch für Ummeldevorgänge von Kfz, LKWs oder Motorrädern. Praktische Tipps zum Ummelden beim Halterwechsel sind hier zu finden.
EVB erspart Verwaltungsarbeit und Zeit
Die VB-Nummer spart Versicherten nicht nur Wartezeit beim Anmelden oder Ummelden ihres Fahrzeugs. Sie sorgt auch dafür, dass die Kommunikation zwischen der Versicherung, dem Kraftfahrzeug-Bundesamt und den Zulassungsstellen vereinfacht wird. Bearbeitungszeiten würden dadurch wesentlich kürzer. Dies stellte Ulrich Kasparick, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium 2008 fest. Und er hat Recht behalten. Inzwischen läuft die Vergabe der VB-Nummern reibungslos. Die Anmeldung des KFZ ist schneller und unkomplizierter geworden.
Zukunftsaussicht: elektronische Anmeldung
Die Meldeverfahren für Autos, Motorräder & Co sollen generell vereinfacht werden. So hat die Bundesregierung angekündigt, eine elektronische Anmeldung voranzutreiben. Allerdings ist dieser fromme Wunsch noch nicht in alle Straßenverkehrsämter durchgedrungen. Nur wenige Zulassungsstellen in Großstädten und vereinzelt in kleineren Städten bieten den Bürgern diesen Service. Wer wissen will, ob das bei seinem zuständigen Straßenverkehrsamt möglich ist, muss online selbst recherchieren. Wenn dieser Wunsch der Bundesregierung Realität werden würde, würden die Vorgänge noch mehr vereinfacht werden.
Die Praxis zeigt, dass vorwiegend junge Menschen diese Möglichkeit nutzen, um ihr Fahrzeug anzumelden. Die ältere Generation geht nach wie vor persönlich zum Straßenverkehrsamt, auch wenn die online-Anmeldung angeboten wird. Ein Grund dafür könnte sein, dass der Authentifizierungsvorgang nicht immer ganz einfach ist. Doch auch diese Hürde wird sich vermutlich schon bald erledigen. Wann das allerdings sein wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall ist es begrüßenswert, denn es vereinfacht den Verwaltungsakt erheblich, spart tonnenweise Papier, Zeit und Geld.