Eine Studie, die bereits vor einigen Jahren von den Universitäten Greifswald und Lübeck veröffentlicht wurde, kam zu einem alarmierenden Ergebnis: etwa eine halbe Million Menschen gelten in Deutschland als spielsüchtig – besonders junge Männer sind betroffen. Während die Politik bei anderen Suchtmitteln, darunter dem Tabak- und Alkoholkonsum, seit einigen Jahren restriktiv handelt, wird das Problem der Spielsucht häufig unterschätzt. Untersuchungen legen jedoch nahe, dass sich an den Fallzahlen wenig geändert hat. Wie die Spielsucht Leben ruinieren kann.
Hunderttausende von Glücksspielsucht betroffen
Die Zahl von 500.000 Betroffenen mag noch vergleichsweise moderat erscheinen, tatsächlich sind es aber rund 4 Millionen Deutsche, die bereits nennenswerte Probleme mit Glückspielen vorweisen können. Besonders junge Männer, Arbeitslose oder Menschen mit Migrationshintergrund sind von der Glücksspiel-Problematik besonders betroffen. Hilfe wird nur allzu selten gesucht, drei Viertel aller Betroffenen hat bisher noch nie mit einem Experten über das Thema gesprochen. Anders als bei anderen anerkannten Süchten, dürfte sich die Problematik des Glücksspiels in den letzten Jahren noch erheblich gesteigert haben. Denn war früher das klassische Casino noch der Ort, an dem der Weg in die Spielsucht den Anfang nahm, ist es heute das Internet. Häufig sind es Sportwetten, die ein besonderes Suchtpotenzial aufweisen. Insbesondere während eines Sportereignisses können solche Glücksspiele schnell süchtig machen. Hier komme es Experten zufolge schnell zu einem Kontrollverlust. Der Spieler weiß nicht mehr, was er tut – und bereut es erst, wenn es bereits zu spät ist. Mehr als 250 Millionen Euro werden bundesweit jährlich allein bei Sportwetten im Internet verspielt. Fachleute fordern deshalb schon lange ein Verbot dieser Art des Glücksspiels.
Spielerkarte als Ausweg?
Auch beim stationären Glücksspiel werden von Fachverbänden seit einiger Zeit Maßnahmen gefordert, die dazu beitragen könnten, dass sich eine Spielsucht gar nicht erst entwickelt. Ein Vorschlag ist dabei das Ausstellen sogenannter Spielerkarten. Diese Spielerkarten sind an eine Person gebunden und mit Höchstgrenzen versehen. Diese Höchstgrenzen kennzeichnen also den maximalen Verlust, der in einem bestimmten Zeitraum gespielt werden darf. Einige Experten kritisieren solche Spielerkarten allerdings, weil sie davon ausgehen, dass diese Karten dann unter der Hand verkauft werden – und den Geschädigten dadurch erstrecht zur Last fallen würden.
Die Symptome der Spielsucht
Eine interessante Frage in dem Zusammenhang lautet auch: wann kann eigentlich von einer Spielsucht die Rede sein? Informations-Portale wie Megasystem.biz geben weitere Informationen zum Thema und nehmen eine Einschätzung vor. Demzufolge muss ein ausgeprägtes Verlangen zum Spielen vorliegen, welches nicht mehr kontrolliert werden kann. Um den gewünschten „Kick“ zu verspüren, muss der Einsatz ständig erhöht werden. Der Spielentzug ist mit unangenehmen Nebenwirkungen verbunden, die einem üblichen Drogenentzug ähneln; darunter fallen Nervosität und Gereiztheit.
Neue Kenntnisse erlangen und auf dem richtigen Weg bleiben
Hilfe für spielsüchtig in Anspruch nehmen
Besonders problematisch sind aber die Begleiterscheinungen: nicht nur das von Spielsucht Betroffene üblicherweise ihr ganzes Geld verzocken, häufig werden auch hohe Schulden gemacht. Außerdem wird der Freundes- und Familienkreis nicht selten belogen; unter falschem Vorwand wird viel Geld geliehen. In schweren Fällen rutschen die Spielsüchtigen auch in die Beschaffungskriminalität ab, um sich Geld für das Glücksspiel zu besorgen. Wer davon ausgeht, selbst betroffen zu sein, sollte sich kostenlos und anonym an das BZgA-Beratungstelefon zur Glücksspielsucht unter der Rufnummer 0800 – 1 37 27 00 wenden. Je früher Unterstützung geleistet werden kann, desto besser.