Die Informationen zur aktuellen Lage im Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi waren von Anfang an nicht nur spärlich und ungenau, sondern man hatte immer das Gefühl dass alle Meldungen über die Nukelarkatastrophe in Japan vom 11. März 2011 immer die tatsächlich aktuelle Lage in Fukushima etwas beschönigen oder abschwächen sollen. Sowohl kurz nach der Tsunami- und Erdbebenkatastrophe in Japan, als auch noch zum jetzigen Zeitpunkt lange nach dem Nuklearunglück, gab es immer nur wenige Informationen. Sowohl von Seiten des Kraftwerkbetreibers Tepco, als auch von Seiten der japanischen Regierung wurde nie ausführlich und offen von dem tatsächlichen Ausmaß des Unglückes von Fukushima berichtet.
Die Reaktorkatastrophe von Fukushima scheint in Vergessenheit geraten zu sein
Wie es immer so ist, die Menschen sind vergesslich, die Medien können die Berichtertsattung steuern, und so ist es nur eine logische Folge im Laufe der Monate, dass die aktuelle Lage im Atomkraftwerk Fukushima immer weniger im Interesse der Weltbevölkerung steht. Und so kommt es, dass sich kaum noch jemand mit der immer noch anhaltenden weltweiten nuklearen Bedrohung beschäftigt, und viele Menschen das große Leid Japans aus den Augen verloren haben. Auch die weltweite Diskussion um die Sicherheit und Bedeutung der Atomkraft ist mittlerweile wieder stark zurückgegangen.
Ein wichtiger Faktor hierbei ist sicherlich, dass sich die meisten Menschen nicht mit der Materie der Atomkraft und der Bedrohung durch Nuklearunfälle genügend auskennen, und dass zwar jeder weiß dass es hierbei um ein weltweites Bedrohungspotenzial handelt, aber die meisten Menschen sich doch in Sicherheit wiegen, weil sie ja sehr weit von dem Unglücksort Fukushima entfernt wohnen. Außerdem will der Mensch mit immer neuen Informationen konfrontiert werden, und eine „alte Kamelle“ schnell abhaken können. Neue gravierende Nachrichten, wie die Unruhen und Aufstände in dem arabischen Raum, der Pleite Griechenlands und der damit verbundenen Bedrohung des Euros in der EU, und die Pleite der USA tragen dazu bei, dass man schnell dazu neigt, sich nicht mehr mit einem ganz dramatischen Ereignis zu beschäftigen: nämlich der aktuellen Lage im Atomkraftwerk Fukushima. Denn der Betreiber Tepco und die japanische Regierung haben den beschädigten Reaktor von Fukushima bei weitem nicht im Griff.
Dramatische Meldung zur aktuellen Lage im Atomkraftwerk Fukushima
Um so bedrohlicher ist erst die Meldung vor wenigen Tagen, dass die Strahlungswerte des havarierten Kernreaktors ganz aktuell nach so langer Zeit nach dem Erdbeben- und Tsunamiunglück vom März 2011 erst im Ausgust 2011 neue gigantische Strahlenhöchstwerte erreicht haben. Ganz unvermutet wird in den Nachrichten gemeldet, dass die Strahlenwerte im Unglücksreaktor bis zu 10 Sievert pro Stunde erreichen. Eine gigantische Strahlendosis, die schon nach kurzer Zeit tödliche Folgen haben kann. Und so einem Meldung zu einer Zeit, nach welcher man eigentlich denkt, dass für alle Bemühungen den Reaktor sicher zu machen nun doch genügend Zeit vergangen wäre, um die nukleare Bedrohung in den Griff zu bekommen.
Wie sich aber zeigt, haben alle Hilfsmaßnahmen im Kernkraftwerk von Fukushima noch keine wesentlichen Erfolge und Verbesserungen gebracht, womit man immer noch nicht behaupten kann, dass die aktuelle Lage in Japan im Griff wäre. Das Gegenteil ist der Fall: die Situation in Fukushima scheint sich zu verschlechtern, und alle Maßnahmen bringen nicht den erwünschten Erfolg. Man kann nur hoffen, dass man endlich die Strahlung eindämmen und konrollieren kann, und dass man die jetzt schon entstandenen enormen Schäden für die Menschen und die Umwelt schnell in den Griff bekommt.
Viele Fragen bleiben offen
Allerdings bleiben sicher für lange Zukunft noch viele Fragen zum Ausmaß des Schadens durch den Nuklearunfall von Fukushima unbeantwortet und offen, wie etwa „Welchen Schaden hat die Strahlung im Meer angerichtet?“, „Wie schnell und intensiv wird die Strahlung durch die globale Transportvernetzung in die ganze Welt getragen?“, „Welchen Schaden haben die Menschen in Japan durch das Reaktorunglück genommen?“ und vor allem aber „Wie schnell wird sich Japan wieder von dieser Nuklearkatastrophe erholen“? Es bleibt unseren japanischen Freunden nur ganz fest zu wünschen übrig, dass sie genügend Durchhaltevermögen haben, und die nötige Unterstützung vom Rest der Welt bekommen, dass dieses Unglück nicht nur nicht mehr schlimmer wird, sondern bald behoben wird und in Vergessenheit gerät. Aber nicht, weil aus irgendwelchen Gründen nicht mehr von den Medien berichtet wird, sondern weil die Katatstrophe ein glückliches Ende gefunden hat.
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