Krafttraining ist nicht gleich Krafttraining! Man kann Krafttraining in Maximalkrafttraining, Schnellkrafttraining, oder auch Kraftausdauertraining unterteilen. Es gibt also unterschiedliche Formen des Krafttrainings. Hierbei gestaltet man sein Krafttraining meist spezifisch zu der jeweiligen Sportart, je nachdem welche Form der Kraft hier besonders wichtig ist. Es gibt aber auch unterschiedliche Motivationen ein Krafttraining durchzuführen. Zum Beispiel kann man als eine Form des Krafttrainings gesundheitsorientiertes Krafttraining betreiben.
Krafttraining kann mehrere Funktionen erfüllen
Die einen Sportler betreiben Krafttraining in der Form von Bodybuilding. Andere Sportler wollen sich in ihrer Leistungsfähigkeit in einer bestimmten Sportart die nötige Kraft aneignen. Oft wird eine weitere Form des Krafttrainings vergessen – das gesundheitsorientierte Krafttraining. Wenn man gesundheitsorientiertes Krafttraining macht, steht nicht die Leistungssteigerung oder ein maximaler Muskelaufbau im Vordergrund, sondern ein Muskelaufbau im Hinblick auf die Gesundheit des Einzelnen.
Welche Arten gesundheitsorientiertes Krafttraining gibt es?
Gesundheitsorientiertes Krafttraining kann man als präventives Krafttraining betreiben, oder aber auch als rehabilitatives Krafttraining.
Präventives Krafttraining
Beim präventiven Krafttraining versucht man den heute oft sehr einseitigen Alltagsbelastungen entgegenzuwirken. Infolge von langem Sitzen, körperlicher Inaktivität, und dem daraus resultierenden Muskelabbau, oder einseitigen Alltagsbewegungen, kommt es oft zu körperlichen Beschwerden. Hier ist gezieltes, gesundheitsorientiertes Krafttraining präventiv. Es geht vor allem darum, möglichen muskulären Dysbalancen entgegenzuwirken, und muskuläre Schwachstellen des Körpers durch gezieltes Krafttraining zu stärken, auszugleichen, oder zu vermeiden.
Präventives Krafttraining ist also unter anderem dazu geeignet den Bewegungsapparat zu stärken. Hierbei ist vor allem die Stärkung Wirbelsäule zu erwähnen. Man aber auch Cellulite und Bindegewebeschwächen, Osteoporose oder einfach auch Rückenschmerzen entgegenwirken. Außerdem kann man einem möglichen Gelenkverschleiß entgegenwirken, und vor allem möglichen Verletzungen vorzubeugen. Durch diese Form des Krafttrainings kann man Sehnen, Knorpel und Bänder ebenso stärken. Ein weiterer Effekt ist die Verbesserung der Stabilität der Knochen.
Rehabilitatives Krafttraining
Das rehabilitative Krafttraining dient im Grunde zu den gleichen Maßnahmen und Symptomen wie das präventive Krafttraining. Allerdings hat man hierbei schon die körperlichen Beschwerden. Die Durchführung des Krafttrainings sollte hier nur unter der Leitung und Aufsicht von kompetenten Ärzten, erfahrenen Physiotherapeuten, oder erfahrenen Trainern erfolgen. Je nach Schädigung des Bewegungsapparates müssen die Intensität und der Umfang des Krafttrainings genau auf den einzelnen Patienten angepasst werden.
Als Beispiel sei hier ein Bandscheibenpatient erwähnt. Hier dient das gesundheitsorientierte Krafttraining zum Aufbau eines Muskelkorsetts um die Wirbelsäule. Durch das gezielte Training der Bauch- und Rückenmuskulatur werden die Bandscheiben entlastet. Dabei ist des rehabilitative Krafttraining erheblich schwerer auszuarbeiten und zu dosieren als das präventive Krafttraining. Weil der jeweilige Patient meist Schmerzen und deutliche Schwachstellen am Körper hat. Das heißt, oft können anfangs gar nicht alle Übungen durchgeführt werden, und wenn dann mit sehr geringen Gewichten, bzw. „nur“ dem eigenen Körpergewicht. Auch der Bewegungsumfang kann bei dieser Art des Training deutlich kleiner sein.
Mit dem gesundheitsorientierten Krafttraining möchte man ebenso die optimale Körperhaltung erreichen und stabilisieren. Dadurch werden eventuelle Fehlhaltungen korrigiert. Außerdem wird durch diese Form des Krafttraining ebenso die Regenerationszeit nach Belastungen verkürzt.
Gesundheitsorientiertes Krafttraining um effektiver Abnehmen zu können
Einen positiven Nebeneffekt erzielt man mit dem gesundheitsorientierten Krafttraining auch, weil man dadurch auch nebenbei besser abnehmen kann. Zwar ist Muskelmasse bekannterweise schwerer als Fett ist, aber mehr Muskelmasse verbraucht auch mehr Energie. Mehr Muskeln verbrauchen mehr Kalorien. Für das vorher erwähnte Beispiel des Bandscheibenpatienten hat dieser Nebeneffekt auch noch eine weitere wesentliche Bedeutung. Durch das geringere Körpergewicht werden auch die Bandscheiben entlastet. Mehr Muskelmasse kann die Wirbelsäule besser stabilisieren.
Letzlich hat Krafttraining, egal welcher Art, auch eine große Bedeutung für ein besseres Körpergefühl, und steigert natürlich auch das Selbstbewusstsein.
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